Als alle zögerten: Eine Mutter stürzte sich ins Gefahren – ihr mutiger Akt verblüffte alle4 min czytania.

Dzielić

Flammen über Berlin

Der Nachthimmel über Berlin leuchtete orange, als die Flammen die oberen Stockwerke eines Hochhauses am Kurfürstendamm verschlangen.

Sirenen heulten, Polizisten hielten die Menge zurück, und Feuerwehrleute brüllten in ihre Funkgeräte. Doch alle Blicke waren auf das Fenster im zwölften Stock gerichtet, wo ein kleiner Junge gefangen stand.

Er hieß Lukas von Bergheim – der einzige Sohn des Milliardärs Friedrich von Bergheim. Lukas’ blasses Gesicht drückte sich gegen die Scheibe, während er hustete und das Feuerlicht hinter ihm flackerte.

Sein Vater war gerade in einem schwarzen SUV angekommen, noch im maßgeschneiderten Anzug, schrie die Feuerwehrleute an und bot Blankoschecks an. Doch kein Geld der Welt konnte die Flammen bremsen.

Ein verzweifelter Vater
Die Feuerwehr versuchte es mit Leitern, doch die Hitze trieb sie zurück. Ein starker Wind fachte das Feuer an, machte jeden Versuch lebensgefährlich.

„Wir brauchen mehr Zeit!“, brüllte der Einsatzleiter. Doch alle wussten: Lukas hatte keine zehn Minuten mehr.

Friedrich von Bergheim verlangte nach einem Helikopter, befahl jemandem, seinen Sohn zu retten. Doch niemand rührte sich. Angst lähmte die Menge.

Eine junge Mutter in der Menge
Mitten unter den Schaulustigen stand Anika Hartmann, 22, in abgetragenen Jeans und einer verschlissenen Kapuzenjacke.

Sie kam gerade von der Nachtschicht in einer Imbissbude und war auf dem Heimweg. In ihren Armen schlief, in eine rosafarbene Decke gewickelt, ihre neun Monate alte Tochter Lina.

Anika kannte den Jungen dort oben nicht – hatte keinen Grund, ihr Leben zu riskieren. Doch als sie seine kleinen Hände gegen die Scheibe schlagen sah, schnürte es ihr die Brust zu. Sie kannte das Gefühl der Hilflosigkeit.

Die Entscheidung, vorzugehen
Als ein Teil des zwölften Stocks einstürzte, schrie Lukas. Friedrichs Sicherheitsteam geriet in Panik, doch nichts half.

Die Menge blieb wie versteinert.

Bis auf Anika.

Sie drängte sich durch die Absperrung, ihr Baby fest an sich gedrückt. Ein Polizist versuchte, sie aufzuhalten, doch sie schrie: „Ich komme durch den Treppenaufgang rein! Lasst mich durch!“

Der Mann zögerte, starrte sie ungläubig an. Die Tür stand offen, Rauch quoll heraus – doch niemand hatte es gewagt, hineinzugehen.

„Die spinnt“, murmelte jemand.

Doch Anika hörte nicht auf. Sie hüllte Linas Gesicht in ihre Jacke und verschwand im brennenden Gebäude.

In den Flammen
Der Treppenaufgang war erstickend. Hitze schlug ihr ins Gesicht, Rauch kratzte in ihrer Kehle. Sie flüsterte ihrem Baby zu: „Alles gut, Mama ist da“, und stürmte die Betonstufen hinauf.

Im neunten Stock brannten ihre Lungen. Sie duckte sich, Lina auf der Hüfte. Das Baby wimmerte, blieb aber still.

Anika dachte an ihre alte Wohnung in Neukölln, wo Feuerschutz immer ein Albtraum gewesen war. Jetzt rannte sie genau in diesen Albtraum hinein.

Lukas finden
Auf der zwölften Etage umhüllte sie der Rauch wie ein Vorhang. Sie riss ein Stück Stoff vom Ärmel, hielt es sich vor die Nase und taumelte in den Flur.

Flammen krochen über die Decke. Der Teppich brannte unter ihren Schuhen.

Durch den Qualm erkannte sie eine kleine Gestalt, die sich an die Wand kauerte.

„Lukas!“, rief sie.

Der Junge hob den Kopf, sein rußverschmiertes Gesicht von Angst gezeichnet.

Sie kniete sich neben ihn. „Ich bin hier, ich nehm dich mit“, flüsterte sie und zog ihn an sich.

„Wer bist du?“, keuchte er.

„Spielt keine Rolle. Wir verschwinden hier.“

Die Flucht
Hinter ihnen stürzte ein Teil der Decke ein, Funken sprühten. Der Treppenaufgang, den sie benutzt hatte, war vielleicht versperrt.

Ihr Blick suchte verzweifelt, bis sie am anderen Ende ein weiteres Notausgangsschild sah.

Mit Lina auf einem Arm und Lukas am anderen kämpfte sie sich vorwärts. Ihre Brust schrie nach Luft, Schwindel packte sie, doch sie blieb stehen.

Als sie den zweiten Treppenaufgang erreichte, strömte kühlere Luft wie ein Wunder über ihr Gesicht.

Lukas’ Stimme zitterte. „Ich dachte, niemand kommt.“

Anika drückte einen Kuss auf Linas Stirn. „Ich konnte dich nicht allein lassen.“

Hinaus aus dem Rauch
Endlich flog die Tür im Erdgeschoss auf.

Die Menge draußen stieß einenDie Menschen jubelten, als Anika mit rauchverschmiertem Gesicht und zitternden Beinen ins Freie trat, ihren kleinen Schützling fest an der Hand und ihr eigenes Kind sicher in den Armen.

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